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07Feb2009

City : Göttingen
Venue : Aula am Wilhelmsplatz
Address : Wilhelmsplatz 1


Programm

Engelbert Humperdinck (1854 – 1921)

Ouvertüre zur Oper „Hänsel und Gretel”

Leitung: Lothar Steinert


Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Doppelkonzert für 2 Violinen und Orchester d-Moll BWV 1043

Vivace
Largo, ma non troppo
Allegro

Solistinnen: Laura Fabritz, Mariana Hippe
Leitung: Lothar Steinert


Joseph Haydn (1732 – 1809)

Klavierkonzert D-Dur Hob.XVIII Nr.11

Vivace
Un poco Adagio
Rondo all` Ungherese, Allegro assai

Solistin: Carolin Kirscht
Leitung: Christian Kirscht


Antonín Dvorák (1841-1904)

Legenden op. 59

Nr. 1 Allegretto
Nr. 2 Molto moderato
Nr. 4 Molto maestoso

Leitung: Christian Kirscht


Engelbert Humperdinck studierte in Köln und München, arbeitete dann als Assistent Wagners in Bayreuth und leitete 1900 – 1920 eine Meisterklasse für Komposition in Berlin. Er ist hauptsächlich durch seine Märchenopern (Königskinder, Hänsel und Gretel) bekannt geworden, schrieb aber auch Vokalwerke, Kammer- und Klaviermusik.
Seine Tonsprache zeichnet sich durch volksliedhafte Melodik in Kombination mit leitmotivähnlichen Passagen und reiche Orchestrierung aus. Hänsel und Gretel wurde 1893 in Weimar unter Richard Strauss uraufgeführt.


Das gleichermaßen vom Kenner wie vom Liebhaber-Publikum der Klassik-Highlight-Serien geschätzte Doppelkonzert d-Moll von Johann Sebastian Bach ist das einzige in dieser Besetzung erhaltene Werk des seinerzeitigen Köthener Hofkapellmeisters. Zu seinen Lebzeiten war J. S. Bach eher als Virtuose und Organist denn als Komponist geschätzt. Seit dem 19. Jahrhundert erlebt sein Werk, das sich durch strenge Kontrapunktik sowie durch ausgeprägte harmonische und motivische Organisation auszeichnet, eine beispiellose Wiederent-deckung und Würdigung.
Ebenso wie die klangprächtigen “Brandenburgischen Konzerte” entstand das Konzert für zwei Violinen am Hofe des Musik liebenden Fürsten Leopold v. Anhalt. Bach arbeitete das Doppelkonzert später für zwei Cembali um, als Konzert c-Moll, BWV 1062.
Der erste Satz (Vivace) exponiert im Tutti eine Fuge und führt in den Soli ein gegensätzliches Thema ein. Der zweite Satz (Largo ma non tanto) beginnt als Siciliano, entwickelt aber immer wieder dramatische Höhepunkte. Das Thema des Schlusssatzes (Allegro) besteht aus einem eng geführten Kanon der beiden Violinen und erinnert in seiner Dramatik an Vivaldis Unwetterdarstellungen – möglicherweise verwendete Bach ein Konzert Vivaldis als Modell, beispielsweise das ebenfalls in d-Moll stehende Konzert Op. 3, 11.

Kaum ein anderer Komponist hat noch zu Lebzeiten solch einen Erfolg errungen wie Joseph Haydn. Die große Beliebtheit beim Publikum verdankt er in erster Linie den beiden Londoner Aufenthalten (1790 und 1794/95), doch wären diese wiederum nicht ohne seine früheren Erfolge zustande gekommen. Als Sohn eines Wagenbauers im niederösterreichischen Rohrau geboren, als Chorknabe des Stephansdom in Wien aufgewachsen, später als Tanzgeiger und Cembalist tätig, fand er 1761 die Stellung seines Lebens als Kapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt, die er fast dreißig Jahre lang bis zum Tode des Fürsten Nikolaus Esterházy im Jahre 1790 bekleidete. „Ich war von der Welt abgesondert“, sagte er selbst, „niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und quälen und so musste ich original werden.“
Joseph Haydns Klavierkonzert in D-Dur ist sein elftes und letztes Klavierkonzert. Es zählt fraglos zu seinen bekanntesten Werken und wirft doch einige ungelöste Fragen auf. So ist weder der Entstehungsanlass, noch das Kompositionsjahr bekannt. Es waren wohl nicht nur kommerzielle Erwägungen, die Haydn veranlassen, um 1782 noch einmal ein Klavierkonzert zu schreiben. Vermutlich hatten auch Mozarts Wiener Aktivitäten sein Interesse geweckt. Das dreisätzige Werk hat durchweg heiteren, dabei fast kammermusikalischen Charakter. Die kecke, thematische Devise im ersten Satz ist zu einem allbekannten Signum klassischer Musik geworden. Das A-Dur Adagio fesselt durch zarte Klangpoesie; Höhepunkt ist das „Rondo all` Ungherese“, das mit seinen Ausweichungen nach a-, e- und h-Moll, vor allem aber mit dem elementar-kraftvollen d-Moll-Minore seinem Titel Ehre macht.

Der tschechische Komponist Antönen Dvorák wurde am 8. September 1841 in Nelahozeves (bei Prag) als Gastwirtssohn geboren. Mit 16 Jahren ging er nach Prag, um dort an der von K.F. Pitsch geleiteten Organistenschule als Geiger zu studieren. Ab dem Jahr 1862 arbeitete er als Bratscher am Nationaltheater. Elf Jahre später gewann er durch eine Komposition (Hymnus für Chor & Orchester) ein Staatsstipendium, er wurde Lehrer am Prager Konservatorium. 1892 leitete Dvorák für 3 Jahre des ‘National Conservatory’ in New York, ab 1901 war er Direktor der Nationalkonservatoriums in Prag. Dvorák starb am 1. Mai 1904 in Prag. Sein Gesamtwerk umfasst 115 Opuszahlen und weitere 30 Stücke ohne Opuszahl.
Ende des Jahres 1880, einen Tag vor dem Abschluss seiner 6. Sinfonie in D-Dur, teilte Dvorák seinem Verleger in Berlin mit, er wolle sich nächstens […] mit vierhändigen Klavierstücken unter dem Titel: „Legenden” beschäftigen. Er komponierte vom Dezember 1880 bis zum März 1881 eine Zehnerreihe kurzer Stücke für Klavier zu 4 Händen und bearbeitete ca. 9 Monate später sein Werk für Orchesterbesetzung.
Die 10 kurzen, voneinander unabhängigen Stücke sollten infolge ihres “intimen Charakters und gänzlich anderen Ausdrucksgehaltes” als ein “bewusst gewollter Kontrast zur vorausgegangenen Sinfonie” zu sehen sein. Sie stehen in ihrer ganzen Gestaltungsart den Slavischen Tänzen sehr nahe. “Legenden” heißen gemeinhin alte Heiligengeschichten und Erzählungen aus dem Bereich der Sage, der Name deutet somit auf kleine Geschichten in auseinandergenommenen Bildern hin.
Formal als Rondo oder dreiteilige Liedform angelegt, sind es unterschiedlich getönte, traumevozierende Miniaturen von eigenartig fesselndem Reiz. Die Ausdruckspalette ist breit, der Inhalt wechselt von Legende zu Legende.


Laura Fabritz begann mit 8 Jahren ihren Geigenunterricht bei Frau Ulla Schimpf . Sie trat im Jahr 2004 dem JSO bei und wird in diesem Jahr am Theodor-Heuss-Gymnasium ihr Abitur ablegen.
Ihre Solopartnerin ist Mariana Hippe. Im Sommer 1999 begann sie bei Frau Schimpf mit Geigenunterricht. Sieben Jahre später trat sie dann dem JSO bei. Im Moment besucht sie die 12. Klasse des Theodor-Heuss-Gymnasiums.
2008 nahmen Laura und Mariana mit Erfolg am Landeswettbewerb „Jugend Musiziert” teil.
Carolin Kirscht erhält seit dem 10. Lebensjahr Klavierunterricht bei Frau Christiane Breuer. Sie nahm erfolgreich am Wettbewerb „Jugend Musiziert” teil, einmal in der Kategorie Solo und dreimal als Begleitung. Im April des letzten Jahres wirkte sie bei dem Familienkonzert „Haydn für Kinder” des GSO im Deutschen Theater mit, bei welchem sie den 1.Satz des Haydn-Klavierkonzerts spielte. Seit 5 Jahren ist sie Mitglied im JSO zunächst mit Violine, dann mit Bratsche. Carolin ist seit Herbst 2006 Mitglied im Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester. Sie besucht die 13. Klasse des Max-Planck-Gymnasiums und wird in diesem Jahr ihr Abitur ablegen.


Mitglieder des Jugend – Sinfonie – Orchesters:

Flöte: Laura-Viviane Bahr, Tilman Lühder, Ulla Reimers; Oboe: Aila Becker, Anna Stampa; Klarinette: Elena v. Haebler, Jan-Christoph Rothe,; Fagott: Anika Joncyk, Julian Weitkamp; Horn: Janis Becker, Eva Brandes, Max Feuerhake, Jakob Glatzel; Trompete: Steffen Brendler, Markus Schwenk; Posaune: Fabian Haller (ehem.), Tobias Melcher (a.G.), Carlsson Wedemeyer; Pauke: Lauritz Kawe; Violine: Magdalena Albrecht, Mira Bittner, Simon Bopp, Laura Fabritz, Stephanie Gradstein-Serna, Carolin Heine, Mariana Hippe, Paula Kind, Konrad Linkmann, Anne-Maria Marttila, Rebecca Pretzsch, Hendrik-Kay Rathe, Aaron Saalmann, David-Immanuel Sander, Nikolas Schwenk, Mathilda Sobczak, Nina Stamer, Finn Henrik Stamer, Wiebke Wruck; Viola: Carolin Kirscht, Elias Könsgen, Jakob v. Nostitz, Tobias Nayda, Konrad Viebahn, Violoncello: Nico Bauckholt, Sandra Köke, Johannes Mixdorf, Christian Nayda, Benjamin Schwenk; Kontrabass: Bjørn Steinhoff (a.G.).

Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und – lehrern, die unsere Arbeit durch Erarbeitung der Instrumentalstimmen im Unterricht und durch Betreuung der Solisten unterstützt haben.

Das nächste Probespiel findet am Dienstag, den 17. Februar 2009, statt. Wir bitten um telefonische Anmeldung unter 0551/45892 oder info@jso-goettingen.de.
Ausführliche Informationen über das Jugend-Sinfonie-Orchester findet man
im Internet unter: www.jso-goettingen.de