W. A. Mozart (1756 – 1791)
Ouvertüre zum Singspiel “Die Entführung aus dem Serail” KV 384
Leitung: Lothar Steinert
J. Klengel (1859 – 1933)
Hymnus für zwölf Violoncelli op. 57
Ausführende: Susanne Hartig, Joscha Schaback,
Niklas Poser, Carolina Hüttmann, Florian Lamke,
Annette Mühlendyk, Moritz Wurm, Fabian Scharf,
Nele Sehrt, Danny Krüll, Wolfram Merzyn, Wolfram
Hüttermann.
Einstudierung: Susanne Hartig
J. S. Bach (1685 – 1750)
Konzert für Klavier und Orchester f-moll, BWV 1056
1. ohne Bezeichnung
2. Largo
3. Presto
Solistin: Mareike Engelhardt
Leitung: Christian Kirscht
-Pause-
P. Hindemith (1895 – 1963)
“Tuttifäntchen”, aus der Suite für kleines Orchester
IV. Lied
VI. Musik zum Kaspertheater
VIII. Lied
VII. Tanz der Holzpuppen
Leitung: Lothar Steinert
F. Schubert (1797 – 1828)
Zwischenakt- und Ballettmusik zu “Rosamunde”
Zwischenakt I – Allegro molto moderato
Zwischenakt III – Andantino
Ballettmusik I – Allegro moderato –
Andante un poco assai
Ballettmusik II – Andantino
Leitung: Christian Kirscht
Mozart:Die “Entführung” entstand in einem zehnmonatigen Zeitraum der Jahre 1781/1782 und wurde durch zwei wichtige Ereignisse in Mozarts Leben ein gerahmt: Im Mai des Jahres 1781 erfolgte das endgültige Zerwürfnis mit dem Salzburger Erzbischof und folglich sein Umzug nach Wien; außerdem heiratete er am 4. August die achtzehnjährige Konstanze Weber, die Tochter seiner Ver mieterin. Fröhlich soll er nach der erfolgreichen Uraufführung der Oper ausge rufen haben: `Stanzerl – die “Entführung aus dem Serail” ist gut gegangen, jetzt kommt deine Entführung aus dem “Auge Gottes”´. Schon die Namensgleichheit von Konstanze und der weiblichen Hauptrolle hatte Mozart ein gutes Omen genannt.
Bei Mozart geht die Ouvertüre direkt in den ersten Akt über. Der Konzertschluß, der in diesem Konzert zu Gehör gebracht wird, stammt von Johann André.
Julius Klengel, den man wohl als bedeutendsten Violoncellisten seiner Zeit betrachten darf, wurde 1859 in Leipzig geboren. Nach seinem Cello-Studium machte er sich durch ausgedehnte Konzertreisen einen Namen. Ab 1881 stand er als Solocellist der Cellogruppe des Leipziger Gewandhausorchesters vor, dem er bis an sein Lebensende angehörte, und hatte zudem eine Professur am säch sischen Landeskonservatorium inne. Viele berühmte Cellisten sind aus seiner Schule hervorgegangen; zu ihnen zählen Paul Grümmer, Ludwig Hoelscher und Gregor Piatigorsky.
Der Hymnus wird mit einem chromatischen Aufgang aller Stimmen eröffnet, beginnend mit dem zwölften Violoncello. Hiernach stellt ein Celloquartett (5.- 8. Violoncello) das melodische Material vor. Nach einem Übergang unter Führung der unteren vier Celli greift ein mit Dämpfer spielendes Celloquintett (1.- 5. Violoncello) die Melodie wieder auf. Der Übergang wird wiederholt und das Werk steigert sich in ein Tutti, das durch die wilden Pizzicato-Doppelgriffe der unteren vier Celli rhythmisiert wird. Dieses Tutti mündet in einen Akkord, der an den Anfang anknüpfend den musikalischen Aufbau abrundet.
Bach:Das vorliegende Werk entstand in seiner jetzigen Form um das Jahr 1770 in Leipzig, wo Bach als Kantor der Thomaskirche tätig war. Bach gehört mit zu den ersten Komponisten, die das Cembalo auch als Soloinstrument einsetzten, welches im Orchester bis dahin ausschließlich Generalbaß-Funktion ausübte. Dennoch sind seine meisten Cembalokonzerte nicht ursprünglich für dieses Instrument geschrieben gewesen, sondern stellen Transkriptionen anderer Instrumentalkonzerte dar. So liegt dem f-Moll Konzert vermutlich ein heute verschollenens Violinkonzert in g-Moll aus der Köthener Zeit Bachs zugrunde.
Die Suite entstand 1922 in Darmstadt als Weihnachtsmärchen in drei Bildern von Hedwig Michel und Franziska Becker. Hindemith war zu dieser Zeit Konzertmeister am Opernhaus Frankfurt. Es kann also von einem frühen Werk Hindemiths gesprochen werde, daß sich insofern von den späteren, bekannten Werken des Komponisten unterscheidet, als es sich durchweg in einem tonalen Bereich bewegt. Inspirieren ließ sich Hindemith in dieser Zeit von den frühromantischen Komponisten. Die vollständige Suite besteht aus elf Teilen.
Schuberts Schauspielmusik zu dem Theaterstück “Rosamunde” entstand in dem ausklingenden Jahr 1823. Die Autorin Helmina von Chèzy, die im gleichen Jahr triumphale Erfolge mit der von Carl Maria von Weber vertonten Oper “Euryanthe” gefeiert hatte, beschloß die Verwendung musikalischer Mittel für ihr neues Theaterstück so kurzfristig, daß Schubert für die Komposition nur fünf Tage Zeit blieb. Die vollständige Schauspielmusik besteht aus einer Ouvertüre (Schubert verwendete aufgrund seines Zeitmangels für die Uraufführung die Ouvertüre “Alfonso und Estrella”, die seines Erachtens zwar musikalisch unpassend, dem Wiener Publikum aber noch unbekannt war), drei Zwischenaktmusiken, zwei Ballettmusiken, einer Romanze für Alt mit dem Titel “Der Vollmond strahlt auf Bergeshöh`n”, orchestralen “Hirtenmelodien” und drei Chören. Die in diesem Konzert gespielte Satzfolge stellt die heute für den Konzertsaal übliche Auswahl dar.
Die Uraufführung des Schauspiels war, wohl ob geringer semantischer Qualität und stilistischer Mängel, ein großer Mißerfolg, wenn man von der Musik absieht, die mit großem Wohlgefallen aufgenommen wurde und teilweise auf Wunsch des Publikums sogar wiederholt werden mußte. Nach der zweiten Aufführung am folgenden Tag wurde das Theaterstück vorzeitig vom Spielplan genommen und auch später nie wieder aufgeführt. Der Text ist verschollen.
Florian Lamke
Die Abiturientin Mareike Engelhardt begann mit neun Jahren mit dem Kavierunterricht; zuerst bei Elisabeth Henking, dann bei Christiane Breuer. Bei dem Wettbewerb “Jugend musiziert” gewann Mareike als Klavierbegleiterin mehrere Preise auf Regional- und Landesebene. 1994 errang sie im Klavierduo den 2. Platz auf Landesebene. Seit fünf Jahren erlernt Mareike Bratsche bei Katharina Heller.