Gioachino Rossini (1792-1868)
Ouvertüre aus Il Barbiere di Siviglia
Einstudierung: Daniel Eismann
Saverio Mercadante (1795-1870)
Konzert für Flöte und Streichorchester, e-Moll
Allegro maestoso
Lento
Rondo russo
Solistin: Lara Heinemeier
Leitung: Daniel Eismann
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Konzert für Fagott und Orchester, F-Dur
Allegro ma non troppo
Adagio
Rondo: Allegro
Solistin: Rahel Pretzsch
Leitung: Alon Sariel
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr.1, C-Dur
Adagio molto – Allegro con brio
Andante cantabile con moto
Menuetto
Adagio- Allegro molto e vivace
Leitung: Daniel Eismann
Gioachino Rossini: Ouvertüre aus Il Barbiere di Siviglia
Die Ouvertüre zu der Oper Il Barbiere di Siviglia entstand aus einer mehrfachen Überarbeitung von Ouvertüren älterer Bühnenstücke Rossinis. Die meisten seiner Ouvertüren sind nach einem ähnlichen Muster aufgebaut, der Inhalt der Oper ist dabei für die Musik meist nicht von Bedeutung. Die effektvollen Finalwirkungen erzeugt der Komponist durch die Handhabung des Crescendo, wobei kurze Motive stetig wiederholt werden, unterstützend wird dabei meist das Tempo gesteigert. Dies soll Rossini den Beinamen Monsieur Crescendo eingebracht haben.
Saverio Mercadante: Konzert für Flöte und Streichorchester, e-Moll
Saverio Mercadante ist ein neapolitanischer Komponist des 19. Jahrhunderts. Er schrieb sowohl Opern als auch Instrumentalwerke und religiöse Musik, die für ihre Eleganz und Raffinesse bekannt sind. Mercadante entwickelte einen neuen Stil der Oper, in dem Effekte ausschließlich dem Schauspiel dienen sollten. Das Solokonzert für Flöte und Streichorchester in e-Moll komponierte Mercadante mit 21 Jahren. Es stellt das Zusammenspiel der virtuosen Soloteile und den vollkommenen Streicherpartien ideal dar.
Der erste Satz, allegro maestoso, lässt neben strahlenden Orchesterpassagen die Flöte anmutig virtuos erklingen. Der zweite Satz, Lento, gleicht einer dramatisch selbstvergessenen Geschichte. Der dritte Satz, Rondo russo, mit Allegro vivace scherzando überschrieben, wirkt gegensätzlich zum Lento: Er sprüht vor Energie, das Thema klingt frech und scherzhaft.
(Lara Heinemeier)
Carl Maria von Weber: Konzert für Fagott und Orchester, F-Dur
Carl Maria von Webers Fagottkonzert in F-Dur (Op. 75) gehört zusammen mit Mozarts B-Dur Konzert zu den beliebtesten und meistgespielten Solokonzerten für das tiefe Holzblasinstrument. Carl Maria von Weber wurde 1786 in Eutin in Norddeutschland als Sohn eines Musikers und reisenden Theaterdirektors geboren. Sein Onkel war Wolfgang Amadeus Mozart. Im Alter von sechs Jahren begann Webers musikalische Ausbildung, allerdings erhielt er erst im Alter von neun Jahren geregelten Unterricht, woraufhin sich sein Talent rasch entwickelte. Er wurde in Salzburg bei Joseph Haydns Bruder Michael unterrichtet. Im März 1811 kam Weber als damals 25-jähriger nach München. Dort schrieb er für seinen Freund Heinrich Bärmann, einer der besten Klarinettisten seiner Zeit, ein Concertino für Klarinette und Orchester, welches für beide ein sehr großer Erfolg wurde. Der bayrische König gab Weber direkt einen Auftrag für zwei Klarinettenkonzerte. Die anderen Musiker des Münchener Orchesters hatten großes Interesse, an diesem Erfolg teilzuhaben, und Weber wurde mit Bitten, Solokonzerte für ihre Instrumente zu schreiben, überrannt. Der Einzige, der mit seiner Bitte Erfolg hatte, war allerdings Georg Friedrich Brandt, Solofagottist der Münchner Hofkappelle. So schrieb Weber dieses Fagottkonzert in F-Dur zwischen dem 14. und 27. November 1811.
Das Konzert ist nach dem klassischen Schema aufgebaut. Der erste Satz ist in der Sonatenhauptsatzform geschrieben. Kräftig, selbstbewusst und majestätisch klingt das erste Thema, während das zweite durch seine kantable Melodie im legato gegensätzlich gestaltet ist. Die Themen werden in der doppelten Exposition präsentiert, zunächst vom Orchester und dann vom Solisten. In der Durchführung folgen lyrische Melodien auf der Flöte und dem Fagott. In der Coda wird das marschartige erste Thema noch einmal aufgenommen und zu einem triumphalen Ende geführt.
Der zweite Satz ist nur mit Streichern und zwei Hörnern besetzt. Das Fagott „singt“ lange, hohe Melodien und zeigt sich von einer ganz anderen Seite als im ersten Satz. Im heiteren dritten Satz, dem Rondo, tauchen kleine Melodien auf, die wieder verschwinden und auf das Ende zueilen. Dieses Finale ist eines der virtuosesten für das Fagott.
(Rahel Pretzsch)
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr.1, C-Dur
Beethoven schrieb seine 1. Symphonie kurz vor der Jahrhundertwende im Jahre 1799. Im gleichen Jahrzehnt entstanden auch die ersten beiden Klavierkonzerte, welche Beethovens Entwicklung zur Beherrschung des Orchesterklangs aufzeigen. Die Uraufführung der ersten Symphonie fand unter der Leitung des Komponisten am 02.04.1800 in Wien statt.
Die Symphonie wird durch ein kurzes Adagio molto eingeleitet, welches mit dem Dominantseptakkord von F-Dur beginnt und scheinbar suchend zum helleren G-Dur strebt. Die Einleitung endet mit einer aufsteigenden Tonleiter, gefolgt von einer fallenden Zweiunddreißigstelfigur, die zum C-Dur Hauptthema des 1. Satzes hinführt.
Der 2. Satz, das lyrische Andante, ist in der Form des Sonatensatzes gehalten, mit Haupt- und Seitenthema, knapper Durchführung und Reprise. Das erste Thema wird von der zweiten Geige vorgestellt und in einem Fugato durch die verschiedenen Stimmen weitergereicht. Beethoven erzeugt ein großes klangliches Spektrum, indem er auch Pauken und Trompeten verwendet, welche bislang in langsamen Sätzen kaum beteiligt waren.
Die herkömmliche Auffassung eines Menuetts nimmt Beethoven im 3. Satz wenig ernst. Das feurige Tempo und die humorvolle Art führen dazu, dass der Tanzcharakter nur noch angedeutet ist. Dies ist ein erstes Beispiel für die Scherzi in Beethovens späteren Symphonien. Das Trio mit schlichten Bläserakkorden und verspielten Geigenfiguren hebt sich vom umrahmenden Menuett ab. Die Symphonie endet mit einem kurzen und turbulenten Finale in Rondoform. In der Adagio-Einleitung – eine innerhalb der Wiener Klassik seltene Variante für einen Schlusssatz – baut sich vor den Ohren des Hörers die Tonleiter bis zur Oktave hinauf auf, welcher dann, ähnlich wie beim 1. Satz, das Thema folgt.
(Wilko Martens)
Lara Marei Heinemeier wurde 1999 in Göttingen geboren und ist angehende Abiturientin des Otto-Hahn-Gymnasiums Göttingen. Mit dem Flötenunterricht begann sie im Jahr 2009 bei Antje Helm. Seit Mai 2016 besucht sie den Unterricht von Judith Hoffmann (Soloflötistin Staatsorchester Kassel). Neben ihrer langjährigen Mitgliedschaft im Jugend-Sinfonie-Orchester Göttingen ist sie zudem im Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester und im Landesjugendensemble Neue Musik Niedersachsen tätig. Lara hat Meisterkurse sowie Unterrichtsstunden von Carin Levine, Benjamin Plag und Prof. Angela Firkins erhalten. Sie hat mehrfach im Querflötenensemble an „Jugend musiziert“ teilgenommen und ist Bundespreisträgerin in der Solowertung.
Rahel Pretzsch, 1998 in Göttingen geboren, begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierunterricht bei Hedwig Szakacs. Ein Jahr später erhielt sie ihren ersten Fagottunterricht bei Ömür Kazil, der sie bis heute unterrichtet. Von 2008 bis 2010 nahm Rahel erfolgreich mit beiden Instrumenten bei Jugend musiziert teil. Seit Oktober 2011 ist sie Mitglied des Jugend-Sinfonie-Orchesters Göttingen. Das Schuljahr 2013/2014 verbrachte sie im Queen Elizabeth College in Crediton (GB) mit einem Stipendium der Kurt-Alten-Stiftung Hannover.
2015 erreichte Rahel bei Jugend musiziert im Regionalwettbewerb 25 Punkte und nahm mit sehr gutem Erfolg am Bundeswettbewerb teil. Im selben Jahr wurde sie Mitglied des Niedersächsischen Jugendsinfonieorchesters und der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen unter der Leitung von Niklas Hoffmann. Zurzeit ist Rahel Abiturientin am Felix-Klein-Gymnasium Göttingen. Mit ihrem Holzbläserquintett nimmt sie in diesem Jahr bei Jugend musiziert teil. Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb erhielt das Quintett von der Stiftung Jugend Musiziert Niedersachsen den Förderpreis Note um Note der Stiftung Sparda-Bank Hannover.
Mitglieder des Jugend-Sinfonie-Orchesters:
Flöte: Lara Heinemeier, Nina Lajcsak; Oboe: Wolfgang Glatzel (a.G.), Lilli Oeverink (a.G.); Klarinette: Jakob Büchner, Michael Strick; Fagott: Rahel Pretzsch, Marina Teßmer; Horn: Wilko Martens, Anna Wegener (a.G.); Trompete: Bjarne Rösener, Jonte Volkers; Schlagwerk: Lauritz Kawe (a.G.); Violine: Soraya Alzoukra, Allegra Barthel Jaquinet, Priya Brander, Daniel Castaneda Burger, Richard Butzlaff, Helene Chaubard-MacKinnon, Johanna Diener, Sophie Dilzer, Louisa Ebel, Florence Maggs, Matteo Monico, Valentin Krause, Klara Prautzsch, Jana Reiter, Rebecca Schleuss, Kaja Sturmfels, Mirjam Wacher; Viola: Aaron Bunker (a.G.), Hendrik-Kay Rathe; Violoncello: Mathis Diedrichsen, Florian Geyer, Oskar Meier, Antonia Michalski, Jakobus Möhring, Gustav Nolte, Marie von Seggern, Milena Wurmstädt; Kontrabass: Rebekka Brudermann.
Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und – lehrern, die unsere Arbeit durch die Einstudierung der Instrumentalstimmen und Betreuung der Solisten im Unterricht unterstützt haben.
Vielen Dank auch an das Otto-Hahn-Gymnasium für das Bereitstellen der Stühle.