Johann Sebastian Bach (1684 – 1750)
Contrapunctus I aus: Kunst der Fuge BWV 1080
Sergej Rachmaninow (1873 – 1943)
Romanze und Scherzo Fassung für Streichorchester
Romanze – Andante espressivo
Scherzo – Allegro
Karl Jenkins (*1944)
Palladio – Concerto grosso für Streichorchester
Allegretto – Largo – Vivace
Solisten: Carmen Peschke, Aaron Saalmann, Johannes Pardowitz (Violine)
-Pause-
Edvard Grieg (1843 – 1907)
Aus Holzbergs Zeit Suite im alten Stil für Streicher op.40
1. Präludium- Allegro vivace
2. Sarabande – Andante
3. Gavotte – Allegretto
Musette – Poco più mosso
4. Air – Andante religioso
5. Rigaudon – Allegro con brio
Solisten: Carmen Peschke (Violine), Michael Schimpf (Viola), Sarah Müller, Katja Fabritz, Philipp Sinapius (Violoncello)
Paul McCartney (*1942)
Liverpool Suite
1. School – Allegro con brio Arr. T.Osborne
2. Save the child – Andante
3. Let`s have a drink!
4. Spanish Dance – Allegrett
5. Finale – Allegro
Leitung: Christian Kirscht
Bach stellt in seinem Contrapunctus I das Grundthema vor, welches in dem gesamten Werk „Kunst der Fuge“ verarbeitet wird. Die Besetzung ist nicht festgeschrieben und wird hier in der Fassung für Streichorchester aufgeführt.
Rachmaninows Komposition ist noch während seiner Studienzeit entstanden. Auch wenn man den Einfluss seiner Lehrer Arensky und Tanejew und vor allem der Persönlichkeit des von ihm hochverehrten Meisters Tschaikowsky noch deutlich spürt, ist dieses Jugendwerk schon von einem eigenwilligen Stil geprägt, der vielleicht weniger durch seine formale Erfindungskraft als vor allem durch die klangliche Gestaltung überzeugt. Bereits hier fallen die für den späteren Rachmaninow so charakteristischen harmonischen Wendungen und chromatischen Verbindungen auf. Nicht geklärt ist, ob die hier gespielte Fassung für Streichorchester Grundlage für eine Fassung für Streichquartett ist oder umgekehrt. Die Uraufführung der Streich-orchesterfassung fand am 24.02.1891 im Moskauer Konservatorium unter Leitung von W.Safonoff statt.
Die Komposition „Palladio“von Karl Jenkins lehnt sich formal an die aus der Barockzeit stammende Form des Concerto grosso an, bei der sich eine Gruppe aus Solisten (Concertino) dem Orchestertutti (Concerto) gegenüber stehen. Das Werk lebt von vielen kleinen rhythmischen Einheiten (pattern), die in ihrer Gesamtheit einen filigranen Klangteppich schaffen. Bemerkenswert ist der zweite Satz, in dem sich die Soloviolinen über einem rhythmisch ostinaten Grundmuster frei entfalten können. In Amerika ist das Stück “Palladio” sehr bekannt: Ein Auszug vom ersten Satz wird in einer amerikanischen Diamanten-Werbung der DeBeer’s verwendet. Im Werbespot sind Schatten eines Mannes und einer Frau zu sehen. Als der Mann dabei ist, der Frau einen Diamanten zu schenken, wird die Musik schneller und schneller, die Noten höher und höher, bis sie den Höhepunt des Satzes erreichen und gleichzeitig das Ende des Werbespots.
Das Stück “Palladio” bekam seinen Namen von dem Renaissance-Architekten Andrea Palladio (1508-1580), der viele verblüffende Bauwerke konstruiert hat und für seine Symmetrie und Perfektion bekannt ist.
Grieg schöpfte den reichen Schatz der Volkslieder aus, wobei ihm – als norwegischer Komponist – daran lag, in seinen Werken der nordischen Volksseele nachzuspüren.
Das Werk „Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op 40“ entstand anlässlich des 200. Geburtstages des nordischen Lustspieldichters Ludvig Holberg (1684–1754). Es handelt sich um eine fünfsätzige Suite für Streichorchester, die übrigens ursprünglich 1884 für Klavier verfasst worden ist. Stilistisch orientiert Grieg sich in diesem Werk an der Bach-Händel-Zeit, in der Holberg gewirkt hat. Den „alten Stil“ hat Grieg in den Sätzen Präludium, Sarabande, Gavotte, Air und Rigaudon erstaunlich gut getroffen.
Gleichwohl ist dieses Werk nicht „akademisch“ geraten, sondern strahlt die „nordische“ Stimmung aus, die der Komponist vor dem Hintergrund der romantischen Atmosphäre des 19. Jahrhunderts eingefangen hat.
Paul McCartney hat sich seit den sechziger Jahren auch mit klassischer Musik auseinander gesetzt, und in den Titeln wie „Eleanor Rigby“ und „Yesterday“ wird dieser Einfluss spürbar. Sein erstes größeres Projekt in einem eher klassischen Kompositionsstil verwirklichte er jedoch viel später, als er zusammen mit Carl Davis am „Liverpool Oratorio“ arbeitete. Das Stück wurde für die Royal Philharmonic Society anlässlich iher 150jahr-Feier geschrieben. Die „Liverpool Suite“ für Streichorchester basiert auf diesem Oratorium.
Streicher des Jugend – Sinfonie – Orchesters:
Violine: Magdalena Albrecht, Laura Fabritz, Lisa Gödecke, Juliane Kirscht, Young-Og Nam, Johannes Pardowitz, Carmen Peschke, Aaron Saalmann, Johanna Stumpner, Frances Tiffin-Richards, Konrad Viebahn, Sophia Weiß, Amelie Zintarra; Viola: Shirin Amara, Markus Hühne, Carolin Kirscht, Jakob von Nostitz, Andrea Cecilia Rivas Nieto, Michael Schimpf; Violoncello: Anja Ketels, Johannes Mixdorf, Sarah Müller, Christian Nayda, Philipp Sinapius, Katja Fabritz Kontrabass: Rena Gradmann
Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und – lehrern, die unsere Arbeit unterstützt haben, sei es durch Erarbeitung der Instrumentalstimmen im Unterricht, durch Betreuung der Solisten oder durch Stimmproben.
Krankheitsbedingt war es nach den Herbstferien nur möglich, die Probenarbeit mit den Streichern allein durchzuführen. Nach diesem Konzert wird das JSO wieder in sinfonischer Besetzung proben können. Das nächste Probespiel für Streicher und Bläser(!) findet am Dienstag, den 14. Februar 2006, statt. Wir bitten um telefonische Anmeldung unter 0551/45892 oder info@jso-goettingen.de
Ausführliche Informationen über das Jugend-Sinfonie-Orchester findet man im Internet unter: www.jso-goettingen.de