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01Mär2014

City : Göttingen
Venue : Aula am Wilhelmsplatz
Address : Wilhelmsplatz 1


Programm

W. A. Mozart (1756 – 1791)

Ouvertüre zum Singspiel „Die Einführung aus dem Serail“, KV 384

Leitung: Daniel Eismann


Konzert für Klavier und Orchester Nr. 23, A-Dur, KV 488

Allegro
Adagio
Allegro assai

Solist: Konrad Linkmann

Leitung: Daniel Eismann


Sinfonie Nr. 41 („Jupiter“) C-Dur, KV 551

Allegro vivace
Andante cantabile
Menuetto Allegro
Molto allegro

Leitung: Alon Sariel


Ouvertüre zum Singspiel Die Entführung aus dem Serail, KV 384
Die Oper Die Entführung aus dem Serail entstand in einem zehnmonatigen Zeitraum der Jahre 1781/1872 und wurde zwei wichtige Ereignisse in Mozarts Leben eingerahmt: Im Mai des Jahres 1781 kam es zum endgültigen Zerwürfnis mit dem Salzburger Erzbischof und es folgte sein Umzug nach Wien. Außerdem heiratete er am 4. August die achtzehnjährige Konstanze Weber, die Tochter seiner Vermieterin. Fröhlich soll er nach der erfolgreichen Uraufführung der Oper ausgerufen haben:“Stanzerl – Die Entführung aus dem Serail ist gut gegangen, jetzt kommt deine Entführung aus dem „Auge Gottes““. Schon die Namensgleichheit von Konstanze und der weiblichen Hauptrolle hatte Mozart „ein gutes Omen“ genannt.
Dabei hat die Ouvertüre, sowie einige weitere Kompositionen der Oper, einen Anklang „türkischer Musik“, wie man sie sich im 18. Jahrhundert wohl vorstellte. Das Orchester der Wiener Klassik wurde dabei um Instrumente der Janitscharenmusik – Becken, große Trommel („Türkische Trommel“), Piccoloflöte und Triangel – erweitert. Ein weiteres Merkmal Mozarts türkischer Musik sind die unisono geführten Melodien und häufige kleine Umspielungen.
(Paul Diepold)

Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur, KV 488
Zeitgleich zu seiner berühmten Oper Die Hochzeit des Figaro entstand im Jahr 1786 auch Wolfgang Amadeus Mozarts 23. Klavierkonzert. Dieses in A-Dur komponierte Werk, das Mozart im Alter von 30 Jahren vollendete, gehört zur Reihe der großen Wiener Konzerte und zählt zu seinen bekanntesten Klavierkonzerten. Der lebhafte erste Satz steht in der Sonatenhauptsatzform und zeichnet sich unter anderem durch die von Mozart selbst komponierte Solokadenz aus. Auf diesen fröhlich schwungvollen Beginn folgt mit dem Adagio als zweiten Satz eine melodisch lyrische Fortsetzung in fis-Moll, bei der Klavier und Orchester mit korrespondierenden Einsätzen einen traurig süßen Dialog vortragen. Der dritte Satz ist mit Allegro assai überschrieben und bringt in der Form eines Rondos das sprunghafte Thema, jetzt wieder in A-Dur, hervor, das sich in seinem Charakter sehr vom vorangegangenen Adagio unterscheidet.
(Konrad Linkmann)

Sinfonie in C-Dur, KV 551 („Jupiter“)
Die 41. Sinfonie in C-Dur ist Mozarts letzte und wurde im Sommer 1788 fertiggestellt. Und zählt neben der Es-Dur- und g-Moll Sinfonie (KV 543 und KV 550) zu den Höhepunkten des sinfonischen Schaffens Mozarts.
Sie war vielerorts sehr beliebt und gern gehört. 1810 wurde sie beispielsweise in London als „höchster Triumph der Instrumentalkompositionen“ gefeiert. Außerdem sei sie „wie ein Triumphgesang kraftbewusster Herrlichkeit“ und man lobte „die reinen und klaren Bilder“. Der Pianist Johann Baptist Cramer beschrieb diese Sinfonie als „göttliche Vollkommenheit“. Andere Musikkritiker assoziierten ihr Strahlen, ihre Klarheit und Kraft mit dem Bild des griechischen Gottes Jupiter, der mit Blitz und Donner in den Händen auf Wolken thront. Auch der Konzertveranstalter Johann Peter Salomon bezeichnete Mozarts Werk in einem seiner Programme als Jupiter-Sinfonie, woraufhin sich der neue Name schnell ausbreitete und bis heute verwendet wird.
Der erste Satz, Allegro vivace, beginnt mit einem symmetrischen Thema. Der Vordersatz wird durch eine triolische Schleiferfigur im forte geprägt und steht im Kontrast zu der im piano gespielten punktierten Vorhaltsfigur des Nachsatzes. Das zweite Thema besteht aus einem chromatischen Dreimotiv und einer anschließenden tänzerischen Figur mit Triller. Gegen Ende der Exposition erscheint noch ein drittes Thema in volkstümlich tänzerischer Art, welches häufig auch als Schlussgruppe bezeichnet wird.
Der zweite Satz Andante cantabile in F-Dur beginnt mit dem sogenannten „Wandermotiv des klassischen Zeitalters“, einer im punktierten Rhythmus, pausendurchsetzten, aufsteigenden Figur, die durch die ersten Violinen (con sordino) vorgestellt wird. Es folgt ein aus Synkopen bestehendes zweites Thema in C-Moll.
Das Thema des dritten Satzes Menuetto Allegretto besteht au einer chromatisch absteigenden Linie der Violinen, die erst im piano vorgetragen und dann vom ganzen Orchester wiederholt werden. Das Trio beginnt Mozart im reduzierten Orchestersatz, einem Dialog zwischen Bläsern und Streichern. Im zweiten, kraftvollen Teil des Trios sind Umrisse des Hauptthemas aus dem Finale vernehmbar.
Im Finale Molto allegro vereinigt Mozart bruchlos Fuge und Sonate, somit barocke und klassische Kompositionsweisen. Der Beginn des Hauptthemas ist gregorianischen Ursprungs und besteht aus vier ganztaktigen Noten, die von einem tänzerischen Nachsatz gefolgt werden. In der Coda, welche mit der Umkehrung des Kopfmotives des ersten Themas beginnt, werden alle bereits erschienenen Themen und Motive des Satzes in den verschiedenen Instrumentengruppen polyphon verarbeitet.
Mozart komponierte dieses Finale seines Schaffens in der Sonatenhauptsatzform, verwendete für verschiedene Abschnitte jedoch das Schema einer Fuge, weswegen die Sinfonie auch den Beinamen Sinfonie mit der Schlussfuge trägt. Besonders ihr Finale wird seit Mozarts Tod als eines der gelungensten Werke dieser Gattung angesehen. Außerdem gilt es in einigen Deutungen als zusammenfassendes „Schlusswort“ Mozarts sinfonischer Gedanke.
(Johanna Hundeshagen)

Konrad Linkmann wurde 1995 in Uslar geboren und ist Schüler des dortigen Gymnasiums. Mit sechs Jahren begann er seine musikalische Ausbildung auf dem Klavier (Jan-Erik Müller-Zitzke / Jelena Geiger) und der Violine. Seit 2008 ist er Mitglied im JSO-Göttingen. Darüber hinaus spielt er gelegentlich in Kammermusikensembles und singt in mehreren Chören. Im Alter von dreizehn Jahren erhält er zusätzlich Orgelunterricht und legt in diesem Rahmen in den Jahren 2010 und 2013 die kirchmusikalischen D- und C-Prüfungen für Chorleistung und Orgel des Bistums Hildesheim jeweils mit Bestnote ab. 2012 war Konrad als Organist während eines Rundfunkgottesdienstes des Deutschlandfunkes aktiv.


Mitglieder des Jugend – Sinfonie – Orchesters:

Flöte: Lara Heinemeier, Mira Hinzmann, Birte Kulle; Oboe: Christian Polzin (a.G.), Friedrich Polzin (a.G.); Klarinette: Nils Peter, Michael Strick; Fagott: Marina Teßmer, Kevin Ramirez (a.G.); Horn: Anna Barbara Albrecht, Wilko Martens, Jan Wagner; Trompete: Johanna Eckes, Anneke Martens; Schlagwerk: Tom Dammer (a.G.), Marvin Donges (a.G.), Maximilian Rohloff (a.G.)Pauken: Lauritz Kawe; Violine: Luisa Daume, Clara Dobbelstein, Bernadette Dornieden, Jan Geisler, Johanna Hundeshagen, Timon Knötzele, Konrad Linkmann, Florence Maggs, Siska Mindermann, Maria Mironova, Matteo Monico, Sonja Polly, Klara Prautzsch, Frida Schumann, Pascal Seiler, Sarah Strüber; Viola: Aaron Bunker, Tobias Nayda, Hendrik-Kay Rathe, Wiebke Wruck; Violoncello: Carolin Bunz, Johanna Diepold, Esther Glatzel, Valeria Hartung, Gordian Sandberg, Magdalena Schanner, Hannah Scheithauer, Henrike Wruck; Kontrabass: Christian Nayda

Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und –lehrern, die unsere Arbeit durch die Einstudierung der Instrumentalstimmen und die Betreuung des Solisten im Unterricht unterstützt haben.