Jean Sibelius (1865 – 1957)
Valse Triste, op. 44
Leitung: Alon Sariel
Edward Elgar (1857 – 1934)
Introduction and Allegro für Streichquartett und Streichorchester, op. 47
Streichquartett: Maria Mironova (1. Violine), Clara Dobbelstein (2. Violine), Tobias Nayda (Viola), Nico Bauckholt (Violoncello)
Leitung: Alon Sariel
Franz Strauss (1822 – 1905)
Nocturno für Horn und Orchester, op. 7
Andante quasi Adagio
Solistin: Jakob Glatzel (Horn)
Leitung: Daniel Eismann
Joseph Haydn (1732 – 1809)
Sinfonie Nr. 104 D-Dur
Adagio – Allegro
Andante
Menuetto: Allegro
Spiritoso
Leitung: Daniel Eismann
Jean Sibelius gilt als der bedeutendste finnische Komponist. Er begann schon in seiner Jugend zu komponieren und studierte später an der Universität für Musik in Helsinki und zeitweise auch in Berlin. In Deutschland fanden seine Sinfonischen Dichtungen und sein Violinkonzert in d-Moll op. 47 sehr viel Begeisterung. Weltberühmt wurde auch sein „Valse Triste“, der 1904 ursprünglich als eines von mehreren Stücken für das Drama „Kuolma“ („der Tod“) von Arvid Järnefeld geschrieben wurde.
Der Walzer beginnt sehr leise , ruhig und schwermütig. Viele Tempo- und Dynamikwechsel lassen ihn lebendiger werden und beschwingte Melodien hellen die Stimmung auf. Im Poco risoluto scheint der Walzer voller Lebensfreude, wird dann dramatischer und kehrt schließlich zur melancholischen Anfangsstimmung zurück. (Katharina Keese)
Sir Edward Elgar war ein englischer Komponist, der vor allem durch die Enigma-Variationen und seine Orchestermärsche („Pomp and Circumstance“) bekannt wurde, welche heutzutage zum Repertoire eines jeden Orchesters gehören. Zu den weniger bekannten Stücken gehört unter anderem „Introduction and Allegro“ op. 47. Dieses wurde im Auftrag des London Symphony Orchestra’s komponiert. Das Stück wurde 1905 unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Elgar verarbeitete darin die Erlebnisse seiner Ferien in Wales.
Es ist als barockes Concerto grosso komponiert, die Gruppe von Solisten tritt immer wieder aus dem Tutti des Orchesters hervor.
Das hochvirtuose Stück fand bei den Kritikern erst wenig Anklang, mittlerweile hält man es jedoch für eine der besten Kompositionen Elgars. (Maria Mironova)
Franz Strauss war jahrelang Solohornist am Münchner Hoforchester. Wenig bekannt ist hingegen, dass der Vater des später so berühmten Komponisten Richard Strauss auch selbst komponierte. In seinen meist sehr virtuosen Stücken für Horn und Klavier kann das Instrument in seiner ganzen Schönheit zum Klingen gebracht werden.
Das einsätzige „Nocturno“ („Nachtstück“) op. 7 ist ein gutes Beispiel dafür. Zunächst für Waldhorn und Klavier geschrieben, wurde es später von Friedrich Gabler für Horn und Streichorchester arrangiert. (Jakob Glatzel)
Joseph Haydn gilt als der Wegbereiter der klassischen Sinfonie und ihrer Sonatenhauptsatzform.
Nach seiner 24 Jahre andauernden Tätigkeit als Kapellmeister der Esterházys wird er vom deutschen Impresario Johann Peter Salomon angeworben, seine Werke in London mit einem großen Orchester aufzuführen. Es folgen zwei London-Reisen (1791 – 1792 und 1794 – 1795), während derer einige von Haydns bekanntesten Sinfonie entstehen, so auch die 104. Sinfonie, welche gleichzeitig seine letzte sein sollte. Das Werk ist heute auch unter dem Namen „Salomon“ nach seinem Finanzier bekannt, ebenso wie unter dem seines Entstehungsortes „London“.
Wie viele von Haydns in London komponierten Werken stieß auch die 104. Sinfonie auf große Begeisterung. Der „Morning Chronicle“ berichtete zwei Tage nach der Uraufführung am 4. Mai 1795: „Haydn zeigte sich seine wohlmeinenden Freunden erkenntlich, indem er für die Gelegenheit eine neue Symphonie schrieb, von der einige der besten Kenner glauben, dass sie in jedem Satz an Fülle, Reichtum und Majestät all seine anderen Werke überträfe.“
Tatsächlich gilt die 104. Sinfonie als eines der Kernstücke in der Entwicklung der klassischen Sinfonie, wobei es leichte Abweichungen vom heutigen Verständnis der Sonatenhauptsatzform gibt.
Der erste Satz wird durch unisono-Fanfaren eröffnet, wobei das Tongeschlecht wegen der Beschränkung auf Quarten und Quinten zunächst offen bleibt.
Auf den Halbschuss der Einleitung folgt die Exposition mit dem Hauptthema.
Anders als es die Sonatenhauptsatzform vermuten lässt, bildet das Seitenthema keinen Kontrast zum ersten Thema, um einen Themendualismus zum Ausdruck zu bringen, sondern wiederholt das nach A-Dur transponierte 1. Thema.
Das Andante zeigt Anzeichen einer Auflösung des strengen, klassischen Variationssatzes, so finden sich beispielsweise Kontraste innerhalb eines Themas und nicht nur der Themen untereinander, was dem Ganzen mehr musikalische Spannung verleiht.
Der 3. Satz, typischerweise ein Menuett, erinnert mit seinem schnellen Tempo schon an die Scherzi später klassischer und romantischer Sinfonien.
Das erste Thema des 4. Satzes zeigt Parallelen zu dem Volkslied „Oj Jelena“ auf.
Gleichzeitig unterstreichen Bordun-Quinten der Bassgruppe den volksliedhaften Charakter und erzeugen einen dudelsackartigen Klang. (Lisa Stierling)
Nico Bauckholt wurde 1994 in Göttingen geboren. Mit 6 Jahren fing er an Cello zu spielen und hatte zunächst Unterricht bei Simone Mittelbach. Später wechselte er zu Joachim Mittelbach, bei welchem er bis heute Cellounterricht hat. Nico nahm mehrere Male in unterschiedlichen Besetzungen beim Wettbewerb Jugend musiziert teil, im Jahr 2007 kam er bis in den Landeswettbewerb. Neben dem Cello spielt er außerdem E-Bass und ist Mitglied verschiedener Bands. Im September 2012 gewann er mit seiner Band What the Funk das Landesfinale des Wettbewerbs Local Heroes. Seit 2005 geht Nico auf das Hainberg-Gymnasium, an welchem er in diesem Jahr sein Abitur absolvieren wird. Seit 2008 ist er Mitglied des Jugend-Sinfonie-Orchesters Göttingen.
Clara Dobbelstein, geboren 1999 in Marburg, spielt seit ihrem 5. Lebensjahr Geige. Ihre Lehrerin ist Mariana Suciu. Zurzeit besucht sie die Klasse 9 M am OHG. Clara hat bisher sechs Mal beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert teilgenommen und dabei jeweils einen ersten Preis erhalten. 2011 und 2012 wurde ihr auch im Landeswettbewerb je ein erster Preis zuerkannt. Erste Preise erzielte Clara auch beim Musikwettbewerb in Bad Sulza, und sie wurde zur Teilnahme an der internationalen Streicherakademie Stringtime Niederrheim in Goch ausgewählt.
Jakob Glatzel, geboren 1994, erhält seit seinem achten Lebensjahr Hornunterricht bei Endre Toth. Nach ersten Erfahrungen im Orchester des Felix-Klein-Gymnasiums begann er schon bald im JSO mitzuspielen und spielt auch in anderen Orchestern in Göttingen und Umgebung. Er nahm wiederholt erfolgreich in verschiedenen Wertungen am Wettbewerb Jugend musiziert teil. Im Schuljahr 2010/2011 verbrachte Jakob ein Jahr in Gödöllö, Ungarn, wo er an der Chopin-Musikschule Hornunterricht bei Attila Lázár erhielt. Seit 2011 ist er in Göttingen und hat wieder Unterricht bei Herrn Toth.
Maria Mironova ist Schülerin am THG und macht nächstes Jahr ihr Abitur. Sie spielt seit dem sechsten Lebensjahr Geige und wird seit sieben Jahren von Ingrid Sommer unterrichtet. Maria ist seit 2010 Mitglied im JSO und der Camerata Medica und hat mehrmals bei Jugend musiziert teilgenommen.
Tobias Nayda, geboren 1995, begann im Alter von sechs Jahren bei Frau Heller Geige zu spielen, mit dem Ziel, so schnell wie möglich auf das eigentlich angestrebte Instrument, die Bratsche, zu wechseln, was 2005 geschah. Seit fünf Jahren ist er Schüler von Herrn Nosarzewski, dem Solobratscher des GSO.
Im Sommer 2007 wurde Tobias Mitglied des JSO und ist nun Stimmführer der Bratschen-Gruppe.
Er erhält ebenfalls seit vier Jahren Klavierunterricht bei Mechthild Schäfer und ist Mitglied des NJO (Niedersächsisches Jugend-Sinfonie-Orchester).
Mitglieder des Jugend – Sinfonie – Orchesters:
Flöte: Clara Büchi, Mira Hinzmann, Katharina Keese; Oboe: Paul Diepold, Wolfgang Glatzel (a.G.); Klarinette: Stella Battistini, Nils Peter, Lia Vertovec; Fagott: Rahel Pretzsch, Marina Teßmer; Horn: Anna Barbara Albrecht, Jakob Glatzel, Jan Wagner; Trompete: Anneke Martens; Pauken: Lauritz Kawe (a.G.); Violine: Luisa Daume, Clara Dobbelstein, Jan Geisler, Nelli Horstmann, Johanna Hundeshagen, Timon Knötzele, Konrad Linkmann, Florence Maggs, Siska Mindermann, Maria Mironova, Matteo Monico, Moritz Ochmann, Sonja Polly, Frida Schumann, Pascal Seiler, Sarah Strüber, Sophie Wucherpfennig; Viola: Aaron Bunker, Tobias Nayda, Hendrik-Kay Rathe, Wiebke Wruck; Violoncello: Nico Bauckholt, Johanna Diepold, Ikse Eom, Gordian Sandberg, Magdalena Schanner, Lisa Stierling, Hannah Scheithauer; Kontrabass: Christian Nayda, Bjorn Steinhoff (a.G.).
Wir danken allen Instrumentallehrerinnen und – lehrern, die unsere Arbeit durch Erarbeitung der Instrumentalstimmen im Unterricht und durch Betreuung der Solisten unterstützt haben.